Von Fürsten, Mönchen und Weltenbummlern
Wussten Sie schon, dass der Achensee und viele Teile seiner Region lange Zeit den hiesigen Benediktinermönchen gehörten? Im 12. Jahrhundert wurde der Achensee an das Kloster St. Georgenberg vermacht.
Während des 15. Jahrhundert beherbergten der Achensee und seine Region Herzoge, Fürsten und sogar Kaiser. Auf pompösen Jagdveranstaltungen vergnügte man sich rund um den See. So reiste Kaiser Maximilian im Jahr 1509 mit rund 300 Pferden aus Innsbruck zur Jagd an. Auch die Hofjagden am Achensee galten als exklusive Veranstaltungen. Erzherzog Ferdinand ließ eigens dafür ein exklusives Jagdhaus, das „Fürstenhaus“, sowie ein eigenes Leibschiff erbauen. Das einstige Jagdgebiet wurde so auch schnell zum begehrten Erholungsgebiet der Adeligen. Bereits damals galten kristallklares Wasser, tiefe Wälder und mächtige Berggipfel als Inbegriff der Idylle und Erholung.
Lange Zeit zählten Fischfang und Holzgewinnung zu den wichtigsten Einnahmequellen der BewohnerInnen des Achentals. Durch den Ausbau des Saumweges über den Achenpass zu einer Fahrstraße gab es ab 1495 aber auch regen Waren- und Fernverkehr, der zu erhöhten Zolleinnahmen führte. Belebte Schifffahrt und der Bau der Achenseebahn trugen ebenso zum Boom der Region bei.
Als der Durchgangsverkehr im Achental im 19. Jahrhundert zunehmend nachließ, rückten die Vorzüge der Gegend wieder mehr in den Fokus. Der Achensee wurde wieder ganzjährig zum beliebten Ferienziel. Dass die malerische Landschaft auch Dichter, Denker und allerlei andere Intellektuelle anzog, ist nicht verwunderlich. So blickten wohl Karl May, Adolf Pichler und Werner Quensted einst auf die Ufer des größten Sees Tirols. Der österreichische Dichter Hermann von Gilm beschrieb den Achensee einmal als „Kronjuwel Tirols“. Und auch heute zieht das Funkeln des kristallklaren, blauen Achensees viele Gäste in seinen Bann.
Übrigens: Auch der junge Kaiser Franz Joseph soll einmal bei der Jagd nahe des Achensees in der Gramai drei Gämsen geschossen haben.